Qualität im China-Einkauf: Warum sie oft fehlt - und wie du sie bekommst

 

Die Ware kommt. Du packst aus. Und spätestens beim dritten Karton fragst du dich: "Soll das so sein?"

Willkommen im Realitätscheck für alle, die dachten, Qualität wäre im Preis inbegriffen.

Gerade beim Einkauf in China zeigt sich: Wer gute Qualität will, muss mehr tun, als einen Anbieter mit 5 Sternen und netten Produktbildern anzuklicken. Denn Qualität ist kein Zufall. Sie ist das Ergebnis klarer Ansagen, smarter Prozesse und guter Vorbereitung.

Hier erfährst du, warum viele Importeure in Sachen Qualität danebenliegen – und wie du es besser machst.

 

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1. Du bekommst, was du vorgibst. Oder eben nicht.

Das große Missverständnis: Der Lieferant weiß schon, was du brauchst. Tut er nicht. Ohne klare Spezifikation liefert er, was er denkt, dass du meinst. Und das ist selten das, was du gedacht hast was du willst, oder einfach ausgedrückt: Der Lieferant hat nicht noch einmal nachgefragt, um nicht direkt das Gesicht zu verlieren.

Was hilft:

  • Technische Zeichnungen
  • Genaue Materialangaben
  • Toleranzen, Maße, Normen
  • Keine "das wird schon"-Mentalität

 

2. Muster? Muss.

Wer 5.000 Teile bestellt, ohne vorher ein Muster zu sehen, spielt Import-Roulette.

Ein Sample ist kein optionales Add-on. Es ist Pflicht.

Nur so prüfst du:

  • Wie das Produkt wirklich aussieht.
  • Ob Verpackung, Verarbeitung, Haptik stimmen.
  • Ob die Kommunikation im Ernstfall funktioniert.

 

3. Vertrauen ist gut. Kontrolle ist Qualität.

Viele verlassen sich auf Aussagen wie "100% QC before shipment". Klingt gut. Ist oft: Marketing.

Wer's ernst meint, organisiert:

  • Pre-Shipment-Inspections
  • Third-Party-Checks durch Dienstleister
  • Eigene Audits beim Hersteller

Bonus-Tipp: Wer prüft, lernt seine Lieferanten besser kennen. Und hat im Ernstfall etwas in der Hand.

 

4. Kommunikation: bitte konkret.

"Make it good quality" ist keine Anforderung. "No visible scratches under 50cm distance, tested under neutral light" ist eine.

Sprich die Sprache des Lieferanten – oder arbeite mit jemandem, der es für dich übersetzt. Und: Stell Rückfragen. Kläre, wie Qualität dort definiert wird. Nicht jeder Standard ist auch deiner.

 

5. Reaktion statt Eskalation.

Wenn die Qualität mal nicht passt: ruhig bleiben. Aber klar werden.

Gute Lieferanten lassen mit sich reden – wenn man vorbereitet ist:

  • Mit Fotos, Messwerten, Referenzmustern
  • Mit Vertragsgrundlagen und PO-Vereinbarungen

Wer weiß, was vereinbart war, verhandelt souverän. Alle anderen zahlen drauf.

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Fazit:

Qualität ist nicht die Kirsche auf dem Kuchen. Sie ist der Teig. Wer am Anfang schlampt, bekommt am Ende Brösel.

Im Einkauf in China ist gute Qualität kein Zufallsprodukt. Sie ist machbar – wenn du weißt, worauf du achten musst. Oder wenn du jemanden an der Seite hast, der das für dich übernimmt.

Solltest du einmal auf Probleme wie diese Stoßen, zögere nicht mich über info@eu-asia-consulting.de zu kontaktieren, ein zwei-Zeiler reicht auch völlig aus. 😉

Bertil Abel
Veröffentlicht durch Bertil Abel
15.04.25 07:00

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